Dokuzentrum Nürnberg
Abschließender Ausbau
Bildungsarbeit an authentischem Ort
Die Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg wurde als zentraler Ort der Propaganda und des Machtanspruchs des 3. Reichs konzipiert. 2001 wurden die gigantischen Baureste von Architekt Günter Domenig mit einem wegweisenden Konzept für Dokumentation und Bildungsarbeit geplant und umgebaut.
Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zählt heute zu den besucherstärksten und attraktivsten historischen Lernorten Europas. Ursprünglich auf ca. 60.000 Besuchende ausgelegt, ist die Anzahl mit internationalem Publikum auf ca. 360.000 angewachsen.
Dieses überragende öffentliche Interesse erforderte eine Umstrukturierung und Erweiterung des Museums, um Räume für eine zeitgemäße Bildungsarbeit zu schaffen, die die Ansprüche älterer Besuchenden berücksichtigt und zugleich die Rezeptionsgewohnheiten jüngerer Menschen im Sinne eines „Dialogs der Generationen“ einbezieht.
Die aktuelle Planung nimmt die gestalterische Konzeption Günther Domenigs auf und führt sie in eigenständiger Formensprache weiter. Entscheidender Eingriff ist die Öffnung des Gebäudes auf Straßenebene, um barrierefrei ein neues Entree, Flächen für den allgemeinen Verkehr Besuchender und Räume für multifunktionale Veranstaltungen und Gastronomie zu schaffen. Dies stellte hohe Anforderungen an die technische Realisierbarkeit aufgrund großer Baumassen mit Wandstärken bis zu 2,80 m.
Gesamtziel ist ein generationenverbindendes Museumsangebot im Spannungsfeld von monumentaler Brutalität des Bestandsgebäudes und innovativer und inklusiver Bildungsarbeit.